„Schmerz
vergeht, Stolz bleibt“, war die Aufschrift auf einem Shirt von einem Läufer,
der mir in diesem Jahr auf der Strecke begegnet ist.
Bereits zum
fünften Mal stand ich um 06.00 Uhr am Start in Eisenach mit ca. 2500 weiteren
Teilnehmern an der Startlinie zum Supermarathon über 72,7 km. Anreise,
Startvorbereitungen, alles verlief wieder beinahe routiniert. Nur etwas war
dieses Mal anders als sonst, meine Vorwettkampfverpflegung sowie meine eigene
Verpflegung für unterwegs. Während ich sonst immer noch vor dem Start ein
Kohlenhydratgetränk zu mir nahm, gab es diesmal nur einen Eiweißshake. Für die
Strecke nahm ich mir dieses Mal für den Notfall nur einen Eiweißriegel mit,
also auch keine Gels o.ä. . Bereits bei den langen Trainingsläufen bis 45 km,
die ich immer nur mit Wasser + Salz absolvierte, kam mir der Gedanke, ob man
nicht auch den ganzen Supermarathon nur mit Wasser bewältigen kann. Bei
entsprechend ruhigem Tempo sollte ich hauptsächlich Fett verbrennen und von den
vorher gebunkerten Kohlenhydraten nicht so viel benötigen. Über die möglichen
Folgen habe ich mir nicht zu viele Gedanken gemacht. Was soll schon passieren,
irgendwann bekomme ich vielleicht etwas Hunger und die Kräfte lassen nach.
Sollte es zu dramatisch werden, machst du am nächsten Verpflegungspunkt halt
und bedienst dich von den zahlreichen Verpflegungsmöglichkeiten, dachte ich
mir.
Die ersten
Kilometer liefen sehr leicht und locker, beinahe unbeschwert. Da war nichts,
was den Magen und die Verdauung belastet hatte. An jedem Verpflegungsstand
trank ich lediglich Wasser und nahm etwas Salz mit Zitrone dazu. Die Anstiege
an den Bergen bereiteten mir diesmal auch relativ geringe Probleme, so dass ich
zunächst alle Berganstiege laufend bezwang. Zur Halbzeit bei Kilometer 37,5
hatte ich eine Zeit von 03:20 Std. und lag im Wohlfühltempo von ca. 05:21‘/km
in meiner geplanten Zeit. Ab ca. Kilometer 45 verspürte ich dann allerdings ein
zunehmendes Hungergefühl und eine allmähliche Schwäche. Gut, dachte ich mir,
jetzt geht wohl der Ernst los und nahm mir vor, es bis zum Grenzadler bei km
54,7 zu schaffen und dort dann etwas „Nahrung“ zu mir zu nehmen. Beim nächsten
Verpflegungspunkt am km 47 trank ich auch nur noch einmal Wasser und lief mutig
weiter. Die nächsten Meter wurden aber immer schwerer und der Hunger nahm
heftig zu. Knapp vor Kilometer 50 ging dann auf einmal gar nichts mehr, als
wenn dir einer den Hahn zu den letzten Energiereserven abdreht. Ich musste
stoppen und zerrte meinen Eiweißriegel aus der Tasche. Gierig schlang ich ihn, in
der Hoffnung, dass wenigstens dieser erbarmungslose „Hungerast“ vorbeigeht
hinunter. Der Magen war damit erst einmal etwas gefüllt, aber meine Beine waren
total kraftlos und ein laufen nicht wirklich möglich. Die kommenden Meter bis
zum Grenzadler stellte ich mir den Verpflegungsstand dort vor und trottete mal
gehend mal schlürfend laufend dem erlösenden Punkt zu. Dort angekommen,
steuerte ich direkt auf einen der Verpflegungstische zu. Obst, belegte Brote,
Haferschleim und vieles mehr, mein Blick wurde allerdings instinktiv sofort von
einem Tablett mit Nutellabroten angezogen, die sonst gar nicht auf meinem
Speiseplan stehen. Ich weiß es nicht mehr genau, waren es 4 oder gar 5 Brote,
die ich in mich hineinstopfte. Dazu noch einen Becher Suppe sowie Cola. Der
Hunger war erst einmal gestillt. Den Gedanken an ein Aufgeben verdrängte ich
relativ schnell und entschied mich, die restliche Strecke von 23 Kilometern
wandernd und langsam trabend zu absolvieren. Dabei musste ich natürlich in Kauf
nehmen, dass mich zahlreiche Läufer überholten, was mich noch zusätzlich
demotivierte. Am Anstieg zum Großen Beerberg, dem höchsten Punkt der Strecke, hatte ich das
Gefühl, wieder Kraft in die Beine zu bekommen. War es nur ein kurzes mentales
Hoch oder waren die Nutellabrote verdaut und als Energie in meinen Muskeln
angekommen? Was sollte mir jetzt 10 Kilometer vor dem Ziel noch passieren? Ich
begann wieder in den Laufschritt überzugehen und erhöhte testender Weise
zögerlich das Tempo. Die Schmerzen in den Muskeln waren nicht verschwunden,
aber die Kraft war wieder da. Die Zuversicht es in einem recht flüssigen Tempo
bis nach Schmiedefeld zu schaffen, wuchs mit jedem Schritt. Ich überholte
wieder Läufer um Läufer, was mich nun wieder motivierte und immer schneller
werden ließ. Was war hier los, ich konnte die letzten 10 Kilometer wieder unter
5 Minuten pro Kilometer laufen und auch die letzten Anstiege laufend
bewältigen. Den Zieleinlauf habe ich beim Supermarathon auch schon erschöpfter
erlebt. Das war an diesem Tag eine völlig neue Erfahrung. Ein Lauf, der einer
Achterbahn der Gefühle und Kräfte glich. Was mir hier passiert war, hätte ich
noch am Grenzadler nicht für möglich gehalten.
Fazit: Mein
Tank hat „nur“ bis Kilometer 50 gereicht und wenn du am Boden liegst, stehe
auf…
Das war sie, die Herbst-Laufwoche 2014 an der
Ostsee auf der Insel Usedom: "Laufen-Erholen-Geniessen-Dazuleren", vor
dem Frühstück Morgenlauf am Strand , Vorträge, Lauftraining und
gemeinsame Wanderungen an den Nachmittagen füllten wieder eine
erlebnisreiche Woche, die natürlich nach Ansicht der Teilnehmer viel zu
schnell vorüber ging. Deshalb gab es auch ein eindeutiges "auf
Wiedersehen" zum Abschied.
Beim diesjährigen Morgenpost-Marathon in Dresden gab es aus meiner Sicht als Trainer zwei richtige "Kracher-Ergebnisse". Zwei von mir betreute Athleten erreichten bei idealen Bedingungen (bis auf den zeitweisen Wind) an diesem Tag eine super Leistung beim Marathon. Steffen Herrmann aus Torno lief im vergangenen Jahr eine 03:12 Std. und in diesem Jahr sollte es nun in Richtung 03:00 Stunden gehen. Ein zu Beginn des Laufes sehr ungleichmäßiges Tempo des Zeitläufer für die 03:00 Stunden, brachten dieses Ziel zwischenzeitlich allerdings in Gefahr. Vor allem als dieser Zeitläufer nach 23 km die Segel strich und seinen Job beendete. Unter großem Einsatz erreichte Steffen nach 03:00:29 Stunden das Ziel und verfehlte damit nur sehr knapp das angestrebte Ziel. Das er die 3 Stunden drauf hat, bewies er mit diesem Lauf trotz alledem. Für den noch größeren Paukenschlag sorgte für mich allerdings eine junge Dame, Ruth Borchers, die erst vor 2 Jahren mit dem Laufen begonnen hatte. Das Ziel im Herbst ihren ersten Marathon zu laufen, entstand nach ihrem tollen Lauf über die HM-Strecke beim Rennsteiglauf diesen Jahres. Ein mehrwöchiger Radurlaub im Sommer hatte ihr alles andere als geschadet für das Ziel Marathon. Darauf aufbauend bereitete sie sich mit der neben dem Beruf bestmöglichen Konsequenz über gut 12 Wochen auf ihr großes Ziel vor. Sie selbst hat mir nach dem Lauf, den sie in für mich sensationellen 03:29 Stunden absolviert hat folgendes geschrieben: "...gestartet bin ich am letzten Sonntag ziemlich weit hinten und hatte
dann das Bestreben, aus den Massen herauszukommen und etwas mehr Platz
zu haben. Die schnellen ersten Kilometer kamen mir natürlich durch das
Drumrum weniger schnell vor als sie waren. Nach den ersten 4 km nahm ich
mir aber vor, mich jetzt endlich mehr in Richtung 5 min als 4:40 zu
orientieren. Effektiv blieb ich dann noch bis km 30 unter den 5 min, was
mir im Laufen aber okay schien, da ich auch die längeren Trainingsläufe
in dem Tempo durchgehalten hatte und es als angenehm empfinde.
Etwas mehr Platz um mich rum hatte ich etwa nach einer halben
Stunde, sodass das Laufen angenehm wurde und nicht mit ständigem
Ausweichen verbunden war. Schön entzerrt hatte es sich dann in der
zweiten Runde. Die zwei Runden fand ich psychologisch gar nicht so schlecht, da
ich von der ersten im Kopf hatte, dass es ja gar nicht mehr so weit ist.
Ab etwa km 30 wurden die Beine schwer, aber richtige Schmerzen kamen
nicht. Irgendwann merkte ich dann die Oberschenkel mehr und dachte, dass
ich jetzt nicht mehr unbedingt beschleunigen sollte ... An den
Getränkeständen habe ich mir jeweils gut Zeit gelassen und mich
ansonsten mit zwei Gels nach 1,5 und 3 Stunden versorgt. Noch mehr
mitzuschleppen hatte mich schon beim Einlaufen genervt. Die letzten zwei
Kilometer konnte ich durch die Leute am Rand noch wieder zulegen und
dachte kurz vorm Ziel, dass es ja so schlimm gar nicht war, direkt
hinterm Ziel war mir dann aber schwindelig, was sich bald wieder legte.
Und wenn ich mir die Fotos so anschaue, habe ich mich unterwegs aber
mehr angestrengt als ich das wahrgenommen habe. Der Muskelkater war
Montag und Dienstag vor allem beim Treppe runter laufen zu merken, aber
erträglich. Fahrradfahren ging am Sonntag abend schon wieder ziemlich
gut. Im Hinblick auf die letzten zwei Jahre denke ich, dass ich durch das
Laufen merklich ausgeglichener bin und ein besseres Körpergefühl habe: Aufrechterer Gang, mehr
Zutrauen, mehr Biss. Ohne die Trainingsanleitung wäre ich da nicht
soviel weiter gekommen..." Ja man sagt nich von ungefähr: " Wenn Du ein neues Leben kennen lernen möchtest, dann laufe einen Marathon"
Spalte 2
Der Rennsteiglauf 2014 ist seit einer Woche Geschichte. Um
das begehrte Finisher-Shirt für den Supermarathon (72,7 km) zu erhalten, musste
ich gleich in mehrfacher Weise kämpfen. In diesem Jahr ging es mir
hauptsächlich darum, nicht wieder so einen Einbruch zu erleben wie im letzten
Jahr. Also begann ich auch mit moderatem Tempo. Aufgrund von 6
"Buschpausen" hatte ich unfreiwillig immer wieder einmal Gelegenheit
zum Pausieren. Ab der Hälfte der Strecke ging es dann auch schon zunehmend
schwerer. Erinnerungen an das letzte Jahr kamen auf. Der große Einbruch kam
allerdings nicht und ich konnte die letzten Kilometer nach Erreichen der
Schmücke bei ca. 65 km noch einmal leicht beschleunigen. Somit war auch der
diesjährige Zieleinlauf wieder mit einem Lächeln möglich. Wenn es auch nicht
mit 06:44 Stunden die Bombenzeit war, bin ich doch zufrieden gewesen. Eine
bessere Platzierung in der AK (Platz 4
:-( ), ca.2 Minuten nach Platz 2 und 3, habe ich offensichtlich mit meinen 6
"Buschpausen" verpasst. Aber der Kampf um das Finisher-Shirt sollte
nach dem Zieleinlauf noch nicht beendet sein, da mir während ich unter der
Dusche stand, die Startnummer geklaut wurde und gegen Vorlage der Startnummer
bekommst Du nur die verdiente Trophäe. Die nette Dame bei der Ausgabe glaubte
mir allerdings die Geschichte und ich erhielt das Shirt auch ohne Vorlage der
Startnummer. "Wat jibt es doch für schlechte Charakter auch unter
Läufern"! Nun läuft unverdienter Weise so ein "Saukerl" mit
einem Finisher-Shirt herum.
Nach der gelungenen Mallorca-Premiere
im Vorjahr ging es in diesem Jahr 3 Wochen später wieder nach Alcudia in das
Hotel Eden Playa. Dabei waren auch 6 Teilnehmer aus dem letzten Jahr, welche die
Mallorca-Laufreise einmal bei sonnigem Wetter erleben wollten. Denn im vorigen
Jahr waren sonnige Tage eher die Ausnahme, was der guten Stimmung allerdings
trotzdem nicht geschadet hatte. In diesem Jahr wurden wir nun von der Sonne
dagegen täglich begleitet. Insgesamt war auch unübersehbar bedeutend mehr Leben
in den Orten und Straßen. Waren voriges Jahr noch viele Hotels und Cafés im „Winterschlaf“, herrschte zu dieser Zeit
bereits ein reges Treiben. Vor allem die Radtouristen beherrschten auffallend
die Straßen und Cafés. Bei angenehmen Temperaturen von bis zu 23° C sprang auch
so mancher zur Abkühlung nach dem Lauftraining in das Meer. Die Laufeinheiten
absolvierten wir meist in einem nahegelegenen Pinienwald. Zu den langen Läufen ging
es zwei Mal in den wunderschönen Kiefernwald der Pinar de Son Real, hinter dem Ort Can Picafort. Die dortigen Parkwege
geben immer mal wieder den Blick auf das Meer und die naheliegenden Berge frei,
was die Laufstrecke zu einer der schönsten macht. Bei den täglichen Vorträgen
wurde auch wieder interessantes Hintergrundwissen rund um das Thema Laufen und
Ernährung vermittelt. Durch seine eigenen Erfahrungen aus 4 Jahrzehnten ambitionierten
und erfolgreichen Lauftrainings konnte Ralf dabei so einige Tipps aus seiner“ Schatzkiste“ verraten. Neben den
täglichen Laufeinheiten konnten wir im Gegensatz zur ersten Mallorca-Laufreise
zusätzlich noch 3 Rad- und eine Wandertour absolvieren. Dadurch kamen noch
viele aktive Kilometer mit zahlreichen Eindrücken von der wunderschönen
Insellandschaft Mallorcas hinzu. Wie im letzten Jahr gab es auch diesmal einen fast
lauffreien Tag (nur kurzer Morgenlauf), den wir wieder für einen gemeinsamen Tagesausflug
nutzten. Das Ziel war diesmal der malerische Hafenort Puerto
de Sóller.
Schon die Fahrt dorthin und zurück durch die Berge war ein Erlebnis für die
Sinne.
Es war wieder eine eindrucksvolle Zeit, die bei den Teilnehmern kaum
Wünsche offen gelassen hat . Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass sich
wieder ein Großteil der Teilnehmer für das nächste Jahr diese Laufreise bereits
vorgemerkt hat.
Einen Bericht von einer Teilnehmerin findet Ihr auch im Gästebuch
Schön war’s und das in
mehrfacher Hinsicht, was auch die Bilder eindrucksvoll unterstreichen. Die
Gruppe setzte sich dieses Mal aus Teilnehmern aus Nordrhein-Westfalen, Hamburg,
Sachsen-Anhalt, Brandenburg sowie aus Sachsen zusammen. Wie bei jeder Laufreise
fanden auch diesmal die Teilnehmer sehr schnell zueinander, was zu einer
lockeren Atmosphäre beitrug. Der „goldene Herbst“ zeigte sich in diesem Jahr
von seiner allerbesten Seite und verwöhnte uns täglich. Bereits beim täglichen Morgenlauf
um 07.15 Uhr wurden wir mit malerischen Sonnenaufgängen für das zeitige
Aufstehen belohnt und konnten so gut gelaunt in den Tag starten. Täglich nach
dem Frühstück gab es vom frisch gekürten Deutschen Seniorenmeister im Marathon
Ralf Harzbecker interessante Vorträge zum Thema Lauftraining und Ernährung.
Besonders das Thema Ernährung brachte für die Teilnehmer viele neue Erkenntnisse,
hat doch gerade dieses Thema einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und
auch auf unsere Leistungsfähigkeit. Die spätsommerlichen Temperaturen boten sogar
die Möglichkeit das Lauftechniktraining barfuß am Strand zu absolvieren. Auch
die Laufeinheiten entlang der Küste und durch den Küstenwald waren bei dem
buntgefärbten Herbstlaub ein Genuss. Das Thema Lauftechnik mit Theorie und
Praxis war auch dieses Mal ein aufschlussreicher Schwerpunkt. Bei der
Auswertung der Videoanalysen wurde den Teilnehmern deutlich gezeigt, was an der
Lauftechnik verändert werden sollte um gesünder und effektiver zu laufen. Welchen Einfluss dabei auch eine gute
Rumpfmuskulatur hat, erläuterte Trainer Ralf sowohl im Vortrag als auch beim
Krafttraining. Die Ausflüge am Nachmittag durch die schöne Insellandschaft von
Usedom ließen keine Langeweile aufkommen. Täglich führte Trainer Ralf die
Gruppe zu besonders schönen Ausflugszielen mit anschließender Einkehr zum gemütlichen
Abendessen.
Bestes Lob für den Trainer
war das positive Feedback und das große Interesse der Teilnehmer im nächsten
Jahr wieder an einer unserer Laufreisen teilzunehmen.
Nach München bin ich mit einem großen Ziel, wenn auch nicht
laut ausgesprochen, gefahren. Deutscher Meister im Marathon, das war für mich
das gesteckte Ziel. Dementsprechend habe ich auch alles Mögliche mehr oder
weniger diesem Ziel in den letzten Wochen untergeordnet. Wenn man etwas
wirklich will, kann man es schaffen, so steht es oft geschrieben. Beim Marathon
ist der Weg zum Erfolg jedoch mit vielen Risiken und Unbekannten gepflastert.
Es kommt also darauf an diese möglichst zu minimieren. Zu 100 % wird das nie gelingen,
es bleibt immer noch ein Restrisiko. Also Konzentration bis zur Ziellinie. Es
hat bei mir am endscheidenden Tag alles gepasst und die konsequente
Vorbereitung auf diesen Höhepunkt hat sich ausgezahlt. Damit habe
ich meinen Traum vom Deutschen Meister (M55) im Marathon erreicht.
Ich konnte das Rennen sehr kontrolliert durchlaufen und das, wovon ich im
vergangenen Newsletter geschrieben habe, möglichst gleichmäßig
durchzulaufen, optimal umsetzen (HM Durchgangszeit: 01:23:01/ Endzeit 02:45:50
Std.)
In den letzten Tagen, Stunden und Minuten vor dem Start hatte
ich auch kaum etwas dem Zufall überlassen und mich voll auf diesen Höhepunkt
konzentriert. Training, Erholung und Ernährung, also alles das wovon ich in
meinen Vorträgen spreche auch selbst umgesetzt. Dazu kommen Entscheidungen aus
den vielen Erfahrungen, die ich bereits gemacht habe. So auch die Entscheidung
mit kurzen Sachen zu laufen. Es war kühl, das Thermometer zeigte nur 5 °C an
und ich bin eigentlich eine Frostbeule. In den Minuten vor dem Start hatte ich die Ruhe weg. Die Kleiderabgabe war
im Olympiastadion und der Start von dort aus noch einmal 1,5 Kilometer entfernt.
Erst 20 Minuten vor dem Start habe ich meine Sachen abgegeben und bin nur mit einem
alten Pullover über der kurzen Wettkampfkleidung zum Start getrabt. Dort
absolvierte ich noch etwas Gymnastik sowie
zwei lockere Steigerungen. Vier Minuten vor dem Start bin ich dann über
die Absperrung in die vorderen Reihen des Startblockes geklettert. Nach mir
folgten noch etliche Teilnehmer, so dass es immer enger wurde. Das ergab den
Vorteil, dass es warm war. Meine GPS-Uhr musste ich nach oben halten, um ein
Signal zu bekommen. Nach dem Startschuss zog sich das vordere Teilnehmerfeld
relativ schnell auseinander, so dass ich auch gleich meinen Rhythmus finden
konnte. Bis Kilometer 30 war ich immer
wieder mal in unterschiedlichen Gruppen gelaufen. Da sie meistens ein etwas
ungleichmäßiges Tempo liefen, habe ich mich auf mein eigenes
Belastungsempfinden verlassen und mein Tempo sehr gleichmäßig gestaltet. Es lief in der ersten Hälfte sehr
gut und ich nahm mir vor, dieses gute Gefühl bis zum Kilometer 32 zu halten, um
dann eventuell noch einmal etwas zu beschleunigen. So machte ich es dann auch,
nur dass ich eigentlich nur unwesentlich schneller war, lediglich die
Belastungsempfindung war höher. Im Prinzip habe ich meine
Durchschnittsgeschwindigkeit bis zum letzten Kilometer mit größerer Anstrengung
bis in das Ziel gehalten, das Rennen also ohne Einbruch laufen können. Wenn es
so läuft, kann man wirklich sagen, es hat alles gepasst. Nach dem Lauf wusste
ich natürlich nicht sofort, was diese Leistung wert war. Erst der Blick auf die
später ausgehangenen Ergebnislisten, zeigten den ersten Platz in der AK 55 an.
Die Freude darüber sorgte in den folgenden Stunden dafür, dass ich kaum eine
Erschöpfung gespürt habe. Die kam dann erst am nächsten Tag.
Zum
ersten Mal organisierte Laufreisen-Harzbecker
ein Lauf-WE im Lausitzer Seenland, der Heimatregion der beiden Lauftrainer. Die
aus ehemaligen Tagebauen entstandene Seenlandschaft bietet sich optimal zum
Laufen an. Zahlreiche Wege führen um die Seen und bieten dabei eine vielfältige
Abwechslung. Da die Wege überwiegend asphaltiert und relativ flach sind, war
das WE-Camp eine optimale Möglichkeit zur Halb- oder Marathonvorbereitung im
Herbst. Diesem Thema widmete sich Ralf Harzbecker auch in seinem ausführlichen
Vortrag über Training und Ernährung für den Marathon. Am ersten Tag stand nach
dem Vortrag eine kurze Trainingseinheit mit Barfußtraining, Fußgymnastik und
einigen Stabi-Übungen auf dem Programm. Am Nachmittag ging es mit dem Rad in
Richtung Krabatmühle nach Schwarzkollm. Zuvor wurde noch ein Zwischenstopp am Aussichtsturm
des Senftenberger See’s eingelegt. An der Krabatmühle gab es bei Kaffee und dem
einzigartigen schwarzen Eis einiges über die Sage um den Schwarzen Müller zu erfahren.
Weiter ging es zum Geierswalder See, wo Trainer Ralf einen schönen Platz für
das Abendessen bei Grill & Chill ausgesucht hatte. Mit Blick auf den See
und der untergehenden Sonne wurde so manche Laufgeschichte ausgetauscht, bevor
es gegen 20.00 Uhr noch einmal 10 km bis nach Senftenberg zurück ging.
Am
Sonntagmorgen Punkt 09.00 Uhr trafen sich die Teilnehmer am schönen neuen Stadthafen
von Senftenberg, um eine verschieden lange Trainingsrunde zu absolvieren. Die Halbmarathonis
umrundeten den Senftenberger See (17,5 km)und die angehenden Marathonis liefen
um den Geierswalder und anschließend auch noch um den Senftenberger See, was am
Ende 33,3 km ergab. Ca. alle 8 Kilometer gab es die Möglichkeit zum
Getränkestopp. Alle Teilnehmer erreichten ihren anvisierten Trainingsumfang und
waren dabei zum Teil etwas schneller als ursprünglich geplant. Grund dafür war
sicherlich auch das Laufen in der Gruppe. Zum Ende wurde das schöne und
erlebnisreiche Lauf-WE noch einmal ausgewertet und dabei die entleerten Energiespeicher
mit Bananen und Kohlenhydratgetränken wieder aufgefüllt.
Das
Team von Laufreisen-Harzbecker bedankt sich bei allen Teilnehmern für die Teilnahme
und gute Stimmung während des Lauf-Camps. Besonders bedanken möchten wir uns
auch bei Romi und Frank Vogel von der Pension Mandy, die uns bei der
Vorbereitung und Durchführung leidenschaftlich unterstützt haben.
Fortsetzung
folgt !
„Hart, aber schön“ So steht
es auf dem Finisher-Shirt für den Supermarathon. Für mich war es in diesem Jahr
besonders hart und umso schöner „das schönste Ziel der Welt“ in Schmiedefeld
erreicht zu haben, förmlich mit dem letzten Tropfen im Tank. Nachdem ich im
letzten Jahr sehr gut durchgekommen war, wollte ich in diesem Jahr eine
ähnliche Zeit von ca. 06:15 Std. anstreben.
Die äußeren Bedingungen waren entgegen der Prognosen recht gut. Morgens
am Start in Eisenach waren es 5 Grad und trocken. Später zeigte sich sogar
zeitweise die Sonne. Der kalte Regen kam dann erst am Nachmittag und sorgte für
Abkühlung. Da war ich bereits im Ziel. Aber bis dahin war es ein langer Weg und
es gab endlos viele Erlebnisse und Begegnungen. Kurz nach dem Start in Eisenach
(210 m NN) auf dem Weg zur Hohen Sonne
sprach mich ein Läufer mit Tiroler Dialekt an, ob ich auch unter 07:00
Std. laufen wolle. „Ja klar“, antwortete ich selbstbewusst, wollte ich doch
wieder in den Bereich um 06:15 Std. laufen. Wir machten uns kurz bekannt und so
fand ich für die ersten 40 Kilometer eine Laufbekanntschaft und Begleitung. Es
war der Sepp aus dem Südtiroler Eisacktal. Wenn er auf seine Trainingsrunde
geht, muss er zuerst einmal den Berg hinauf und das sind bestimmt andere Berge
als mein heimatlicher Hirschberg mit 140 Höhenmetern. Auf den ersten 25
Kilometern geht es bekannter Weise stetig hoch bis auf den Inselsberg (916m
NN). Dort hatten wir also schon gut 700 Höhenmeter in den Beinen. Während Sepp
den Berggipfel mit einem urigen Tiroler Jodlerruf begrüßte, spürte ich schon ein leichtes
Brennen in den Oberschenkeln. Das machte mir aber zu der Zeit noch keine
Sorgen. Bis zur Halbzeit bei der Verpflegungsstation an der „Ebertswiese“ (Km
37,5 / 715 m NN) war bis auf das zunehmende Brennen in den Oberschenkeln die
Welt soweit in Ordnung. Mit warmen Tee, Haferschleim und einer zusätzlichen
Prise Salz ging es gestärkt in die zweite Hälfte. Auf den dann folgenden
Kilometern schlich sich so langsam ein Schwächegefühl ein. Das geht wieder
vorbei, war meine Hoffnung, da mir das Gefühl von zahlreichen Trainingsläufen
nicht so unbekannt war und sich eine vorübergehende Schwäche so manches Mal in
Luft aufgelöst hatte. Bei Kilometer 45 war mir dann schon zunehmend klar, heute
wird es hart. Brennende Oberschenkel, Kraftlosigkeit und noch fast 30 Kilometer
bis nach Schmiedefeld. Da kommen einem schon Gedanken ans Aufhören. Am
Grenzadler in Oberhof (Km 54,2 / 834m NN) wies auch noch der dortige Sprecher
die vorbeilaufenden Läufer darauf hin, dass man hier aussteigen kann und eine
offizielle Zeit bekommt. Was ist jetzt mutiger-
Aufhören oder weiterlaufen? Eine
Art Automatismus ließ mich allerdings ohne zu zögern weiterlaufen. Die nächsten
Berge ging es dann nur noch gehend hinauf und auch mein Lauftempo ließ
zunehmend nach. Es war hart… . Sehr
zeitig griff ich an den kommenden Verpflegungsstellen bereits nach den
Colabechern, um die Motivation zum Weiterlaufen aufrecht zu halten. Ab der
Schmücke (Km 64 / 916m NN) war es dann fast geschafft, nachdem es zuvor noch
einmal auf den höchsten Gipfel, den Großen Beerberg (973m NN)ging. Auf den
letzten Kilometern wurde ich von den zahlreichen Walkern, mit denen die
Supermarathonläufer gemeinsam den letzten Abschnitt bewältigten, angefeuert und
motiviert. „Sieh mal, wie locker der noch läuft“, hörte ich im Vorbeilaufen. Da
bekommt man förmlich Flügel und hat keine Schmerzen mehr. Und dann ist es da,
das schönste Ziel der Welt.
Warum kam die Schwäche? In
den Jahren zuvor hatte ich in der Vorbereitung immer zahlreiche Bergläufe
absolviert, was ich in diesem Jahr aus unterschiedlichen Gründen nicht getan
hatte. Irgendwie werde ich schon über die Berge kommen, dachte ich. Bin ich
auch!
Mein langer Begleiter aus
Südtirol erreichte gleichmäßig weiterlaufend nach 06:15 Std. das Ziel.
So richtig zum Lachen war mir im Ziel eigentlich nicht, nur froh, dass ich das Ziel erreicht hatte.
Meine Zeit von 06:50:25 Std. reichte am Ende für Platz 2 in der AK 55.
Bericht, Bild anklicken (Laufschule Düsseldorf)
Seit September 2012 habe ich bereits mit dem Versenden eines Newsletters begonnen. Darin informiere ich regelmäßig über aktuelle Laufereignisse von meinen betreuten Läufern. Dazu gibt es immer einen HOT TIPP zum Thema Laufsport. Newsletter anfordern
Egal wo ich mich zum Jahreswechsel aufhalte, versuche ich
immer an einem Silvesterlauf teil -zunehmen.
Nach Greifswald
im Jahr 2011 ging ich 2012 in Neuss an den Start. Wir waren zum
Jahreswechsel bei unserem Sohn Daniel
und seiner inzwischen angewachsenen Familie zu Besuch. Eben immer das Angenehme mit dem Nützlichen
verbinden.
Der Neusser Silvesterlauf fand 2012 zum ersten Mal statt und
soll sich (so der Veranstalter) in den kommenden Jahren zu einem großen Event entwickeln. Bei der Premiere überquerten
immerhin 61 Läufer und Läuferinnen die Ziellinie. Der Lauf
wurde von einem kleinen Team mit viel Liebe zur Sache sehr gut vorbereitet und
durchgeführt. Die Strecke verlief auf einem Rundkurs über 2 Kilometer zur
Hälfte auf dem Rheindamm und durch ein Siedlungsgebiet. Das Wetter war trocken
und die Temperaturen um die 10 °C. Für
dortige Verhältnisse wohl fast normal um diese Jahreszeit. Der Wind blies zwar kräftig,
war aber nur auf einem Teilstück von ca. 400 m von vorn zu ertragen. Nach
erfolgtem Start ging es auch gleich ordentlich zur Sache. Gut 5 Läufer zogen sofort
auf den ersten Metern ein zügiges Tempo an. Ich startete zwar auch nicht gerade
langsam (03:32‘ der erste km), hatte
aber erst einmal das Nachsehen hinter den Spitzenläufern. Aus dem Gefühl, was
die derzeitige Verfassung so hergibt, hatte ich mich so auf ein Tempo von ca.
03:40‘/km eingestellt. Also irgendwo eine 36er Endzeit. Ich fand auch unbeirrt
von den „Davonstürmenden“ meinen
Rhythmus und hatte ein gutes Laufgefühl. Mit gleichmäßigem
Tempo zwischen 03:30 und 03:40 kamen mir dann wie fast zu erwarten nach und
nach die ersten „Wilden“ wieder entgegen.
So etwas motiviert mich auch als „alten Hasen“ noch immer, so dass ich auf
der letzten Runde noch einmal etwas
aufdrehen konnte und so am Ende in einer Zeit von 35:26 Minuten Platz 2 belegte.
(Bilder
zum Lauf)
Ich hatte mir
eigentlich vorgenommen jeden Monat einen Newsletter zu schreiben. Ende November
hatte ich mir jedoch einen Computervirus eingefangen, der mich davon abgehalten
hatte.Große
Laufereignisse gab es in dieser Zeit nicht viele. Hervorzuheben sind die
Sächsischen Cross-Meisterschaften, die am 11. November in Limbach-Oberfrohna
stattgefunden haben. Besonders erfolgreich waren wieder Marlies
und Dietmar Müller am Start . Bereits eine Woche
davor räumten beide auch beim Windberg-Cross in Freital ab. Dietmar
ging zweimal und Marlies einmal siegreich an den Start. Für jeden
Altersklassensieg gab es einen Dresdener Weihnachtsstollen. Das möchte ich
deshalb erwähnen, weil sie einen Stollen zu unserem Jahresabschluss nach
Neuhermsdorf (Osterzgeb.) mitgebracht hatten. Dieser Jahresabschluss fand zum
ersten Mal statt. Dazu hatte ich vor allem Läufer aus dem Kreis meiner
Online-Coaching-Gruppe eingeladen. Welches Glück wir an diesem Wochenende mit
dem Wetter hatten, könnt ihr gut auf dem Bild sehen. Es war einfach
perfekt... Wir konnten zwei
Tage bei bestem Winterwetter und Schnee genießen. Neben langen Skitouren haben
wir in gemütlicher Runde das Laufjahr 2012 ausgewertet, uns einen Film über den
Transeuropa-Run angesehen und natürlich "Müller's Siegstollen"
gegessen. Aber das ist nun
alles schon wieder Schnee von gestern bzw. ist der Schnee zumindest im Flachland
wieder dahinge-schmolzen. Auf alle Fälle kann man sich schon einmal für das
nächste Jahr das Wochenende vom 13.-15. Dezember für den Jahresabschlusss 2013
vormerken. Zunächst wünsche ich Euch allen einen guten Rutsch und
einenguten Start in ein gesundes und
erfolgreiches "Laufjahr 2013"
Im Erfurter
Steigerwaldstadion fanden die diesjährigen Deutschen Meisterschaften der
Senioren ab der AK 35 statt. Nach dem Supermarathon am Rennsteig sollte das
mein zweiter Jahreshöhepunkt werden. Bekannterweise hat man ja ca. 2-5 Wochen
nach einem Marathon o.ä. noch einmal einen richtigen Leistungsschub, wenn man
entsprechend trainiert. Aufgrund der hohen Kilometerumfänge für die
Vorbereitung auf einen Marathon bzw. Supermarathon verbessert sich spürbar die Erholungsfähigkeit.
Dadurch ist man in der Lage nach einer kurzen Regenerationszeit auf einem sehr hohen
Niveau ein Intervalltraining zu absolvieren. Die optimale Zeit wäre eigentlich
Ende Juni gewesen. Das kam dann auch meinem Start beim Biehlaer Froschlauf und
zwei Tage später bei den Landesmeisterschaften in Zittau zu gute. Dort konnte
ich mit der neuen sächsischen AK55-Bestzeit von 16:39,35 Minuten bereits meine
gute Form unter Beweis stellen. Zumal ich mich in Biehla mit 32:31 Minuten über
die 9,6 Kilometer auch nicht gerade geschont hatte. Aber schon eine Woche
später beim Erikasee-Lauf über 10 Kilometer merkte ich, dass die Luft etwas raus
ist. Noch einmal 2 Wochen Tapern und versuchen wenigsten das Niveau zu halten.
Meine Zielzeit für Erfurt war schon unter die 16:30 Minuten zu laufen. Dann
ging es nach Erfurt. Von den 8 gemeldeten Startern gingen in Erfurt lediglich 4
an den Start, wodurch die Aussichten auf einen Medaillenplatz schon einmal
recht gut für mich waren. Gestartet wurde dann gemeinsam mit der AK50, bei der
wenigstens 10 Teilnehmer an den Start gingen. Nach erfolgtem Start stellte der
Stadionsprecher die einzelnen Läufer vor. Zu meinem Erstaunen konnte der einiges
über mich erzählen. Wie sich herausstellte moderierte er auch den Knappenman im
vergangenen Jahr, wodurch er mich vom erfolgreichen Staffelstart kannte und so
einiges über mich zu berichten wusste. So etwas motiviert natürlich zusätzlich. Anfangs lief ich im hinteren Teil des Feldes, da die AK50‘er zu
Beginn ein flottes Tempo vorlegten. In der AK 55 setzte ich mich dann doch
recht schnell an die Spitze und baute meinen Vorsprung auf die Verfolger
kontinuierlich aus. Im weiteren Rennverlauf konnte ich mich auch im Gesamtfeld
immer weiter nach vorn laufen und lief als Gesamtdritter in 16:38,93 Minuten
über die Ziellinie. In der AK 55 siegte ich souverän vor Jürgen Tuch vom ASV
Erfurt, der in 17:32,34 Minuten auf dem zweiten Rang kam. Mit meiner Siegerzeit
traf ich beinahe auf die Sekunde meine Zeit von Zittau. Konnte diese aber um
die Winzigkeit von 0,42 Sekunden unterbieten und damit meine eigne AK-Bestzeit
verbessern. Eine Zeit unter 16:30 Minuten war dann an diesem Tage doch nicht mehr
drin. Aber die Zeit war noch einmal eine Bestätigung und immerhin durfte ich
als Deutscher Seniorenmeister auf dem Treppchen ganz oben stehen.
Zum diesjährigen Rennsteigjubiläum
wurden viele Rekorde gebrochen: Teilnehmerrekorde, Streckenrekorde und auch
zahlreiche persönliche Rekorde.
Aus den Reihen meiner
betreuten Läufer waren diesmal mehr denn je am Start. Dabei gab es neben den
Wiederholungstätern auch einige „Rennsteigneulinge“. Mit einer guten Zeit von 07:15:06 Std. beim
Supermarathon (72,7 km) gab Christoph Mehnert aus Bautzen einen gelungenen und
für ihn zufriedenstellendenen Einstand. Ebenso finishte Michael Große aus
Bernsdorf erstmalig den Supermarathon. Für ihn blieb die Uhr im „schönsten Ziel
der Welt, in Schmiedefeld“ bei 07:57:14 Std. stehen. Für Martina Dolezych aus
Hoyerswerda war es bereits der vierte Start über den Supermarathon, den sie
diesmal in 10:56:57 Std. erfolgreich absolvierte. Marlies Röhle aus Niesky
wagte sich in diesem Jahr nach Starts in den Vorjahren über den Halbmarathon an
den „Ganzen“ ( 43,5 km) und konnte nach 04:32:24 Std. die Ziellinie überqueren.
Auf der Halbmarathonstrecke verpasste Petra Hesse aus Dippoldiswalde mit
02:00:44 Std. zwar nur knapp die 2 Stundenmarke, war aber mit ihrem Lauf sehr
zufrieden. „Es hat wieder einmal richtig Spaß gemacht“, schrieb sie mir in
ihrem Bericht vom Lauf. Ebenso zufrieden begegnete ich Gerd Röthig (M60) aus
Niesky auf dem Festplatz in Schmiedefeld. Für ihn stand der Start über den
Halbmarathon kurzfristig noch in Frage. Um so erfreulicher war für ihn seine
Zeit von 01:57:02 Std..
Nach dem ich selbst im
letzten Jahr beim Supermarathon schmerzliches Lehrgeld gezahlt hatte, wollte
ich es in diesem Jahr besser machen. Das ist mir auch gut gelungen. Von Beginn
an ließ ich es diesmal etwas ruhiger angehen und nahm mir auch an den
Verpflegungsstellen mehr Zeit, um ausreichend zu trinken und den berühmten
Haferschleim zu probieren. Am Grenzadler und dem anschließenden Anstieg bei ca.
Kilometer 55 stand im Vorjahr der Mann mit dem Hammer. Daran denkt man
zwangsläufig an dieser Stelle wieder und horcht respektvoll in seinen Körper.
Diesmal „alles gut“ und ich konnte den
Anstieg in Richtung Rondell problemlos hochlaufen. Auch die noch folgenden
Anstiege über den Beerberg (973 Hm) und den Rosenkopf (938 Hm) konnte ich im Laufschritt bewältigen.
Zwar wurden die Beine langsam schwer und müde, aber kein Muskelzucken wie im
Vorjahr. An der Schmücke bei Kilometer 64 war ich mir dann schon ziemlich
sicher, dass ich trotz langsamerer Anfangsgeschwindigkeit als im Vorjahr meine Zeit
unterbieten werde. Noch ein Schluck Cola und es ging jetzt fast nur noch bergab
dem Ziel entgegen. Gerade beim Bergablaufen schmerzen natürlich die
Oberschenkel nach der bereits absolvierten Strecke besonders. Das nahe Ziel und
anfeuernde Wanderer sorgten auf dem letzten Teilstück für meine schnellsten Kilometer an diesem
Tag. Nach 06:14:38 Std. hatte ich im Ziel meine Vorjahreszeit um gute 4 Minuten
unterboten. Mit der Zeit und dem Verlauf sehr zufrieden, war ich natürlich
trotzdem im Ziel mächtig platt.
Rundum für alle ein
erfolgreiches Lauf-Wochenende am Rennsteig.
Einen herzlichen Dank auch wieder
an den Veranstalter für die gewohnt sehr gute Organisation!
Am Sonnabend, dem 05. Mai zur kühlen Abendstunde um 19.15 Uhr starteten die Senioren der Ak 55 in Marburg bei den Deutschen Meisterschaften über die 10.000m auf der Bahn. Dabei konnte sich Dietmar Müller, der schon seit vielen Jahren nach meinen Vorgaben trainiert und für den LSV Pirna startet, unter 7 Startern souverän den Meistertitel erkämpfen. Mit seiner Zeit von genau 35:00 Minuten hatte er einen beachtlichen Vorsprung auf den Zweitplatzierten von 42 Sekunden. Herzlichen Glückwunsch Dietmar!
Dietmar Müller im Februar 2012 währender Laufwoche auf Fuerteventura
Der Berliner Halbmarathon
Anfang April ist für viele Laufsportler ein fester Termin im Laufkalender. 29
000 Läufer und Walker waren diesmal am Start. Es hätten sicher auch mehr sein
können, wenn es nach dem Zuspruch gegangen wäre. So zeitig wie noch nie waren
diesmal die limitierten Startplätze vergeben.
Die Wetterbedingungen waren im Vergleich zum Vortag, wo es noch
geschneit und gestürmt hatte, beinahe ideal. Es war trocken und auch der Wind blies
nicht all zu kräftig. Die Temperatur um 5 Grad hielt selbst die wärmegewohnten
Kenianer nicht von Weltklassezeiten ab. So blieben 5 Kenianer unter der
Fabelzeit von einer Stunde. Wie immer
war auch in diesem Jahr der Lauf ein stimmungsvolles Ereignis. Tausende
Zuschauer und viele Livebands sorgten wieder für eine begeisternde
Lauffeststimmung. Von dieser Stimmung getragen wurde auch das Stadtoberhaupt
von Lauta, Hellfried Ruhland. Für ihn war es mit einer Zeit von 02:32: 14 Std. eine
gelungene Primäre über diese Strecke.
Vor 2 Jahren mit dem Laufen wieder angefangen, war es ein langfristig
gestecktes Ziel an diesem Lauf teilzunehmen. Auf diesem Weg habe ich ihn bei
zahlreichen Trainingsläufen begleitet. Nach Zinnowitz im Jahr 2011 war Hellfried
in diesem Jahr auch bei der Laufwoche
auf Fuerteventura dabei, um einige Tage intensiver mit Gleichgesinnten
zu trainieren. Seine vielen Trainingskilometer wurden nun mit einem schönen
Lauferlebnis belohnt. Ich selbst hatte mich zusammen mit meiner Frau Veronika auch
schon zeitig genug in die Starterliste eingetragen, um einen Startplatz zu
sichern. Während es für Veronika bereits der Frühjahrshöhepunkt war ging es für
mich auf dem Weg zum Rennsteig-Supermarathon darum die Form zu überprüfen. Veronika unterbot einmal mehr die 2-Stundenmarke
mit einer Zeit von 01:59:55 Stunden. Aufgrund
gesundheitlicher Probleme in den letzten Tagen, wollte ich den Lauf erst einmal
ruhig angehen lassen. So tastete ich mich anfangs von Kilometer zu Kilometer
vorsichtig an ein zügiges Tempo, um zu sehen, was geht. Somit wurde es ein
langer Steigerungslauf, in dem ich die 2. Hälfte 2 Minuten schneller war als
die erste. Mit einer Zeit von 01:18:52 wurde ich sogar noch 2. In der AK 55,
nur 6 Sekunden hinter dem Erstplatzierten. Wenn man auf den letzten Kilometern
noch einmal richtig Gas geben kann, motiviert das natürlich mehr, als wenn man nichts mehr zum Zusetzen
hat. Solche Läufe, bei denen man sich nicht zu viel vornimmt, machen natürlich auch besonders Spaß.
Hellfried Ruhland beim langen Trainingslauf auf Fuerteventura
Gemeinsam mit der Laufschule
Düsseldorf, die von meinem Sohn Daniel betrieben wird, entstand vor einem Jahr
die Idee eine Laufwoche im Winter auf Fuerteventura zu organisieren. Die
Entscheidung zum Ort und Hotel fiel auf das Hotel OASIS PAPAGAYO in Corralejo
im Norden der Insel. Uns war bekannt, dass dieses Hotel von zahlreichen
Triathleten zur Saisonvorbereitung in den Wintermonaten genutzt wird. Die
Teilnehmer unserer ersten Laufwoche auf Fuerteventura kamen aus Sachsen,
Berlin, Duisburg sowie Mühlheim a.d. Ruhr. Vom ersten Tag an bekamen wir das,
weshalb wir uns dieses Reiseziel ausgesucht hatten: Sonne satt. Tägliche
Temperaturen zwischen 20 und 25 °C ließen schnell die klirrende Kälte der
letzten Tage in Deutschland vergessen. Viele hatten die Wirkung der Sonne
unterschätzt. Sonnenbrand und leichte Kreislaufprobleme waren nach 2 Tagen das
Resultat, was aber bei niemandem zu Trainingseinschränkungen führte. Jeden
Morgen war vor dem Frühstück ein lockerer Lauf zum ca. 2,5 km entfernten Strand angesagt. Nach einigen
QIGONG –Übungen mit Meeresblick und bei aufgehender Sonne ging es wieder
zurück. Beim täglichen Vortrag nach dem Frühstück gab es jeden Tag interessante
Themen zum Lauftraining und zur richtigen Ernährung. Besonders dieses Thema
wurde häufig weiter diskutiert und der eine oder andere Hinweis bereits auch
praktisch in die Tat umgesetzt. Das angebotene Buffet zu den Mahlzeiten war
sehr gut auf Sportler eingestellt und bot dafür auch alle Möglichkeiten. Fuerteventura
ist eine ausgesprochen karge Vulkaninsel, geprägt von steinigen Vulkanbergen
und zu dieser Zeit auch ohne nennenswerten Pflanzenbewuchs. Unsere
Trainingsstrecken führten uns zum Teil durch eine wüstenähnliche
Dünenlandschaft oder auch durch und über die Vulkanberge. An den Nachmittagen
sorgten eine Mountainbiketour, eine Vulkanwanderung sowie ein Bootsausflug zur
nahegelegenen Insel Lobos einschließlich 3 stündiger Wanderung und
Vulkanbesteigung für Abwechslung. Zum Abschluss der Woche gab es ein positives
Fazit von den Teilnehmern, was sich unter anderem durch den Wunsch nach einer
Wiederholung im nächsten Jahr ausdrückte. Unter den Teilnehmern der Laufwoche waren auch Marlies und Dietmar Müller. Beide gingen eine Woche später in Ohrdruff bei den Deutschen Crossmeisterschaften an den Start. Marlies errang dabei Platz 11 und Dietmar erkämpfte sich über 6,4 km nach seinem Vorjahressieg diesmal den Vizelandesmeistertitel in der AK 55.
Beim Greifswalder Sylvesterlauf am 31.12.2011 konnte ich das vergangene Laufjahr noch einmal mit einem Gesamtsieg über 6,2 km erfolgreich beenden. Erfolgreich war auch mein erster Start 2012. Am letzten Wochenende (28./29.01.) fanden die 20. Landes-Hallenmeisterschaften der Senioren in Chemnitz statt. Über die Distanz von 3000 m gab ich bei diesen Meisterschaften meinen Einstand in der Senioren-AK 55. Wieder einmal ohne unterstützende Konkurrenz war es ein Lauf gegen die Uhr. Mein selbstgestelltes Ziel war, den aktuellen Sachsenrekord über die 3000 m von 09:48 Minuten zu knacken. Dieser wurde erst im vergangenen Jahr bei den Deutschen-Seniorenhallenmeisterschaften von Jürgen Tuch (Chemnitzer LV MEGWARE) aufgestellt. Die letzten schnelleren Wiederholungseinheiten über 1000m deuteten schon darauf hin, dass ich gegenwertig 3 mal eine 03:15 Minuten pro Kilometer laufen könnte. Somit war mir schon vorher klar es könnte knapp werden und ich hatte nur mit einem gleichmäßigem Tempo im Alleingang eine Chance. Den ersten Kilometer konnte ich auch exakt in 03:15 Minuten absolvieren. Der zweite Kilometer war dann mit 03:17 Minuten auch nur geringfügig zu langsam. Aus meinen Erfahrung von unzähligen 3000m-Rennen wusste ich, dass man den letzten Kilometer auf dieser Distanz mit gleichmäßigem Verlauf, mit etwas Kampfgeist noch „was drauf packen“ kann. Unterstützt vom Hallensprecher und der Hallenatmosphäre lief ich den letzten Kilometer noch einmal in 03:14 Minuten , so dass die Uhr am Ende 09:46:12 Minuten anzeigte. Neuer Sachsenrekord!
Die Familie Hanusch, das sind Sylvia, Steffen und der 13 jährige Sohn Nils aus Brieske, nahmen bereits zum 2. Mal an einem Laufseminar teil. Aus ihrer Sicht berichtet Steffen von dem Wochenende:
"Inoffizielles HM-Debüt für Nils Hanusch:
Nachdem der im letzten Jahr
12-jährige Nils Hanusch bei km 7 auf
Anraten des Trainers Ralf Harzbecker
wenden „musste“, war es in diesem Jahr endlich so weit für ihn. Anlässlich des
Laufwochenendes vom 04.-06.11.11 in Zinnowitz unter der fachgerechten Anleitung
von Ralf Harzbecker wartete auf die
12 Teilnehmer ein breit gefächertes und straff durchorganisiertes Programm.Vom morgendlichen Lauf am
Strand mit QIGONG, der Theorie über Sportverletzungen, einem intensiven
Lauf-ABC, Steigerungsläufen mit Videoanalyse und -auswertung, Aqua-Jogging,
Sauna bis hin zum langen Ausdauerlauf war alles dabei.Der Nichtteilnehmer fragt
sich sicher, wie man das alles in 48 Stunden unterbringen kann.
Die Antwort ist einfach: Ralf
fragen!
Sonntag, 06.11.11: Um 11.00
Uhr startete bei bestem Laufwetter die Laufgruppe am Hotel Baltic in Zinnowitz
auf dem Radweg in Richtung Osten.
Zunächst ging es die
Strandpromenade entlang, wo wir die ersten mehr oder weniger qualifizierten
Anfeuerungsrufe der träge dahin schlurfenden Passanten vernahmen. Dann liefen
wir durch den herbstlich bunt gefärbten Buchenwald, weiter über den Deich bis
nach Koserow. Dies war der besagte Wendepunkt bei km 7, was für einige unserer Kursteilnehmer
das erklärte Ziel darstellte. Die verbleibende 8 köpfige Gruppe lief gemeinsam
weiter durch den hügelig/bergigen Waldabschnitt bis nach Kölpinsee (km 10,5).
Die Hardcorevariante ging bis
zur obersten Spitze des Streckelsberges an der Steilküste zwischen Koserow und Kölpinsee.
Am Wendepunkt gab’s eine
kurze Wasserpause und anschließend ging’s retour. Fantastisch war, dass die
gesamte Gruppe ein gemeinsames Tempo gefunden hatte und so wie in einem Sog
nach ca. 2 Stunden wieder vorm Hotel Baltic die imaginäre Ziellinie überquerte.
Natürlich gab es den Schluss-Sprint, den Nils knapp für sich entscheiden
konnte.
Der Blick auf die diversen
GPS verriet mit gewissen Ungenauigkeiten zwischen den einzelnen Gerätetypen: 21,0
km, so dass man korrekterweise nicht ganz offiziell vom HM sprechen kann. Es
ist aber sicher, dass alle Teilnehmer die fehlenden 195 m noch geschafft
hätten.
Für Nils ein wichtiger Moment
in seiner sportlichen Karriere, konnte er doch komplett unter „Aufsicht“ seines
Trainers diese Strecke erstmals absolvieren.
Abschließend waren - beim
gemeinsamen Auftanken der Energiespeicher beim Italiener - alle Teilnehmer
einer Meinung: Dies war ein super tolles Wochenende mit perfekten
Trainingsbedingungen, einem tollen Team und dem Wunsch nach Wiederholung.
Danke Ralf!
Steffen Hanusch, 07.11.11"
Auch der Trainer hatte seinen Spaß beim gemeinsamen Sprinttraining und ist vor Freude förmlich abgehoben.
Da ich von vielen Bekannten aus der Laufszene häufig zu meinem Befinden nach dem Berlin-Marathon gefragt
werde, hier ein kurzer Bericht vom letzten Wochenendausflug in die Dresdener
Heide. Vor einigen Jahren bin ich an gleicher Stelle schon einmal an den Start
gegangen. Ich wusste also, was mich im ehemaligen Waldbad von Dresden Klotzsche
hinsichtlich der Profilierung der Laufstrecke erwartet: Cross pur, mit heftigen
Anstiegen und schnellen Bergabpassagen. Nach einer Woche Laufpause nach dem Desaster
von Berlin konnte ich in den letzten 2 Wochen wieder ganz gut trainieren und
wollte schon noch den einen oder anderen Lauf im Herbst absolvieren. Das
Laufjahr wollte ich so noch nicht beenden und meine gute Form zum Berlin-Marathon
noch etwas erhalten.
Ab der AK 40 waren 6 Kilometer gemeinsam mit den Frauen
aller AK und den Jugendlichen ausgeschrieben. Die“jungen Wilden“ waren zwar am
ersten Berg die Ersten, am Ende konnte ich allerdings mit deutlichem Vorsprung
den Lauf gewinnen. Damit ist, denke ich, allen Interessierten an meiner
gesundheitlichen Verfassung eine Antwort gegeben.
Auch in diesem Jahr gingen zwei von mir betreute Athleten in
Berlin an den Start. Ich selbst hatte mich ebenfalls auf den Marathon in Berlin
mit hochgesteckten Zielen (< 02:40 Std.)vorbereitet.
Für Marlies Röhle war es nach ihrem Debüt im vergangenen Jahr
(05:00:59 Std.) der zweite Marathon. In diesem Jahr konnte sie konstant in der
Vorbereitung trainieren. Der Lohn für
das konsequente Training war eine deutliche Verbesserung ihrer Vorjahreszeit
auf 04:29:55 Std. Wie sie selbst sagt,
soll es das noch nicht gewesen sein und möchte im nächsten Jahr an gleicher
Stelle ihre Zeit noch weiter verbessern.
Mit Carola Büchner war eine weitere Läuferin aus der Kamenzer
Region in Berlin am Start. Eine ungünstige Startposition und dichtes Gedränge
auf den ersten Kilometern sorgten für ein sehr verhaltenes Anfangstempo.
Gescheiter Weise ließ sie sich aber davon nicht beeindrucken und fand später
ihr eigenes Tempo. Am Ende hatte es zwar nicht für die Zielzeit von 04:30 Std. gereicht, aber sie
erreichte mit 04:38:28 zufrieden eine persönliche Bestzeit.
Meine eigenen Ambitionen wurden bereits 1 Stunde vor dem Lauf
mit Schmerzen in der rechten Wade zerstört. Mit der Hoffnung auf Besserung bin
ich gehändikapt gestartet, musste
aber nach 27 Kilometern mit stärker werdenden Schmerzen und einer geschwollenen Wade den
Lauf beenden.
Nachdem ich im vergangenen Jahr den Rennsteigmarathon absolviert hatte,
sollte es 2011 auf die Supermarathonstrecke von 72,7 km gehen. Die Entscheidung
dazu fiel bereits kurz nach dem vorjährigen Rennsteiglauf. Das Ziel stand also
für mich langfristig fest und war damit motivierende Ausrichtung für mein
Winter- und Frühjahrstraining. Konsequentes Krafttraining, Bergläufe und
natürlich viele lange Läufe jenseits der 30 km sollten die Form für eine Zeit
um die 6 Stunden bringen. Die Vorbereitung lief gut. Ich konnte ohne erwähnenswerte
Krankheit oder Verletzungen kontinuierlich durchtrainieren und war optimistisch
aber natürlich mit großem Respekt vor den Thüringer Bergen am Vorabend des
Laufes nach Oberhof gereist. Aus dem Trainingsverlauf schätzte ich ein, dass
ich mit einem Durchschnittstempo von etwas unter 5 min gut bis 50 Kilometer
über die Berge kommen müsste. Aber was danach passiert, dafür fehlte mir
natürlich die Erfahrung.
Gemeinsam mit fünf Lauffreunden aus meiner Laufgruppe vom SC
Hoyerswerda ging es pünktlich um 06.00 Uhr in Eisenach an den Start. Ich lief
von Beginn an mein eigenes Tempo nach kontrolliertem Belastungsempfinden. Bis
ca. Kilometer 26 ging es zunächst überwiegend bergauf zum Großen Inselsberg.
Die Anstiege konnte ich recht mühelos im Laufschritt bewältigen. Krafttraining
und Bergläufe hatten sich also spürbar ausgezahlt. Es lief recht flüssig und
ich hatte ein gutes Gefühl. Für den Energienachschub hatte ich mir einige Gels
eingesteckt und an den Verpflegungsstellen lediglich Wasser dazu getrunken.
Gewohnter Weise wollte ich an den Verpflegungsstellen keine Zeit einbüßen und
trank aus den bereitgestellten Bechern im Laufen. So richtig viel kommt dabei
aber im Magen auf diese Weise eher nicht an. Das meiste geht daneben. Die
Trinkmengen waren deshalb recht spärlich. Bei meinen schnellen Straßenmarathons
hatte ich mir immer selbst Trinkflaschen organisiert, woraus sich weitaus
besser trinken lässt. Mein Tempo war mit ca. 04:45 min/km in der ersten Hälfte
am optimalen Limit, was ich mir vorgenommen hatte. Ich war somit im zu
erwartenden Grenzbereich. Da muss absolut alles stimmen, wenn man gut ankommen
will. Es stimmte aber leider „nicht alles“. So kurz vor Oberhof, bei gut 50
Kilometern, bekam ich zunehmend einen trockenen Hals und ein aufkommendes
Durstgefühl. Der dann folgende Anstieg nach dem Grenzadler war für mich der
Scharfrichter. Zwar immer noch im Laufschritt, aber zunehmend immer langsamer,
ging es nur noch bergauf. Am Oberhofer Rondell dachte ich schon ernsthaft an
Aufhören, da in Sichtweite unsere Unterkunft war und ich noch gute 15 Kilometer
vor mir hatte. Von dort aus ging es dann auch noch einmal richtig hoch auf den
Großen Beerberg. Mit 973 m war dort der höchste Punkt der Strecke. Bei Kilometer 61 musste ich an diesem Anstieg
dann erstmals kapitulieren und es ging nur noch gehend weiter. Am Gipfelpunkt
wollte ich eigentlich nicht wirklich weiterlaufen. Erschöpfung, Schmerzen in
den Beinen und „Durst“. Die Sinne trübten sich und es ging nur noch mechanisch
im schleichenden Laufschritt weiter. Musik und der Duft von Rostbratwurst
kündigten die Verpflegungsstelle bei Kilometer 64 an der Schmücke an. Erstmalig
blieb ich an einer Verpflegungsstelle richtig stehen und kippte einen großen
Becher Cola und gleich noch einen mit Wasser hinterher. Vor dem Lauf war die
Schmücke mein großes Ziel, denn von dort aus geht es fast nur noch bergab und
man könnte es noch einmal richtig rollen lassen. Bei mir rollte nichts mehr,
nicht einmal bergab. Zu der allgemeinen Schwäche kamen nun auch zunehmend
Krämpfe, die mich hin und wieder zum Stehen brachten. Die Minuten vergingen,
aber nicht die letzten Kilometer. Die waren wie angestemmt. Dann endlich im
Ziel… , bei 06:18:51 Stunden, eine Zeit mit der ich immer noch zufrieden sein
kann. In meinen Vorträgen zum Trinken beim Training und Wettkämpfen verweise
ich immer auf eine Übersicht zu den Symptomen der Dehydrierung.
Stufe 6: Drastischer Leistungsabfall mit Störung der
Bewegungskoordination, Muskelkrämpfe, Leistungsabbruch sicher…
Die vermeintliche Zeit, die ich glaubte an den
Verpflegungsstellen einzubüßen, wenn ich zum Trinken stehen bleibe, habe ich am
Ende mehrfach eingebüßt. Einen Kick langsamer beginnen und an jedem
Getränkepunkt kurz stoppen, um zu trinken, dann wären die 6 Stunden zu
schaffen!?
Am Ende stand ich immer noch als Zweitplatzierter auf dem Siegertreppchen in der AK 50 gemeinsam mit meinem Lauffreund Andreas Panthen von der LG-Buchsbaum
in Berlin, der ca. 15 Minuten nach mir das Ziel auf dem 3. Platz der AK erreichte.
08.05.2011 - 14. Oberelbe-Marathon von Königstein nach Dresden Nicht für alle meiner Schützlinge erfüllten sich die Träume des gesetzten Tageszieles. Waren es Probleme bei der Ernährung, die wärmeren Temperaturen oder auch der zeitweise Gegenwind. Das erfreulichste Resultat lieferte Petra Hesse, die über sich und die Laufveranstaltung einen umfangreichen Bericht unter Laufszene Sachsen geschrieben hat :..."Ich
bin glücklich und es fällt mir ein Stein vom Herzen, dass sich mein
Training nach Ralf Harzbeckers (Personal Trainer) Trainingsplänen
gelohnt und sich seine Tipps ausgezahlt haben." (der komplette Artikel)
17.04.2011: Dietmar Müller wird in Griesheim Deutscher Vizemeister über die Halbmarathon-Distanz. In einer Zeit von 01:17:12 Std. war er nur knappe 14 Sekunden hinter dem AK55-Sieger Jürgen Tuch vom Chemnitzer LG MAGWARE.
13.03.2011 Der erste Lauftreff zum OEM-Marathon startete heute pünktlich um 10.00 Uhr am Blauen Wunder. Bei schönstem Frühlingswetter und schnell ansteigenden Temperaturen gingen 11 Läufer auf die geplante 25 km Trainingstrecke, die sich Ulf Kühne vom Laufverein OEM (Bericht mit Bildern) für diesen Tag einfallen ließ. Das gemeinsame Training hatte allen Spaß gemacht und die Fortsetzung am 03. April sollte sich jeder Interessierte schon einmal vormerken. Geplant sind dann ca. 30 km, die auch wieder in verschiedenen Geschwindigkeitsgruppen gelaufen werden können.
05.03.2011: Dietmar Müller wird mit deutlichem Vorsprung in Löningen Deutscher Crossmeister in der M55. Gratulation!!!
12.02.2011: Dietmar Müller wird in Erfurt Deutscher Vietze-Hallenmeister über 3000m in der M55. Gratulation!!!
Besser konnte der Saisonstart von Dietmar Müller (LG asicsPirna) nicht sein. Als ersten Jahreshöhepunkt sollte es für Dietmar am 29. und 30.01. nach Chemnitz zu den Senioren-Landesmeisterschaften in der Halle gehen. Bereits eine Woche vorher absolvierte er gemeinsam mit mir den Hallen-Paarlauf überr 10.000 m in der Senftenberger Niederlausitz-Halle. Dort hatten wir den „jungen Wilden“ gezeigt, was Erfahrung und eine gute Renneinteilung wert sind. Wir siegten am Ende mit über 2 Minuten Vorsprung nachdem wir anfangs mit Rückstand nur auf Platz 3 lagen in 32:55 Minuten. Insgesamt war es vor allem für uns ein sehr gutes Training. Eine Woche später ließ es Dietmar dann richtig krachen. In 2 spannenden Rennen über die 3000m in10:01 Minuten und Tag‘s darauf über die 1500m in 04:40 Minuten sicherte er sich nicht nur den Sieg, sondern pulverisierte auch gleichzeitig die bestehenden Sachsenbestleistungen der AK 55. An diesem Wochenende geht es für Dietmar nach Erfurt zur Hallen-DM der Senioren über die 3000m an den Start. Eine weitere Leistungssteigerung und eine vordere Platzierung sollte dort möglich sein. Viel Erfolg Dietmar!
Nur 2 Wochen nach der Herbstlaufwoche weilte ich wieder in Zinnowitz zu einem Lauf-Wochenende. Zu den angereisten Laufsportlern gehörten hauptsächlich Teilnehmer aus dem vom Berliner Lauf-A-B-C ( www.lauf-abc.com ) im Juni diesen Jahres organisierten Seminar am Zeuthener See. Das im Juni durchgeführte WE-Seminar hatte Appetit nach einer ähnlichen Weiterführung gemacht. Mein Vorschlag, dies im November in Zinnowitz durchzuführen, traf auch sofort auf Zustimmung. Von den dortigen idealen Bedingungen konnten sich dann auch alle während der 2 Tage überzeugen. Angefangen vom morgendlichen Strandlauf, Techniktraining auf der Kunststoffbahn, Aquajoggen im Meerwasserschwimmbad bis zum anschließenden Besuch der Bernsteintherme mit Strandsauna. Die Krönung war dann der lange Lauf am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein und die anschließende Einkehr beim "Italiener". Hier fand ein aktives und erlebnisreiches Wochenende seinen Abschluss. Und weil es allen so viel Spass gemacht hat, gibt es am 09.+10.April 2011 eine Weiterführung am Zeuthener See. Einige Anmerkungen von Teilnehmern zu diesem Wochenende: "Vielen Dank noch einmal für ein tolles Wochenende.Es hat riesig Spaß
gemacht.Leider war es viel zu schnell um. Das Aquajogging fand ich ein
echtes Highlight. Unter Wasser hatte ich das Gefühl die Arme noch
bewusster einzusetzen, durch den Wasserwiderstand hat man sie einfach
besser gespürt. Über die Videoanalyse habe ich mich total gefreut, da hat
sich doch das Training echt gelohnt. Die Tage haben einen neuen
Motivationsschub gebracht. Die Gruppe ist einfach toll und es hat Spaß gemacht."
Nach 1 1/2 Jahren Unterbrechung fand wieder die Laufwoche in Zinnowitz auf der Insel Usedom statt. Mit insgesamt 13 Teilnehmern stieß die Teilnehmerzahl diesmal auch fast an ihre Grenzen. Ein Novum war der diesmal jüngste Teinehmer bei einer Laufwoche. Das war der 12 jährige laufbegeisterte Nils aus Brieske, der es schaffte seine Eltern zum Laufen zu bewegen und mit ihnen gemeinsam an der Laufwoche teilnahm. Für ihn stand nach der Woche fest: "Da müssen wir nächstes Jahr wieder mitmachen". Das brachten aber auch die anderen Teilnehmer beim schwerfallenden Abschied am letzten Tag zum Ausdruck. Für mich als Trainer natürlich ein schönes Kompliment. Die gutausgewogene Mischung aus vielseitigem Lauftraining, interessanten Theorieseminaren und den gemeinsamen Unternehmungen mit Wanderungen und Kinobesuch an den Nachmittagen und Abenden machte die Woche zu einem kurzweiligen Erlebnis.
Die Wetterprognosen hatten es ja bereits vorhergesagt, aber jeder hoffte natürlich, dass es am Wettkampftag nicht so schlimm wird. Aber
dann kam es doch, der Regen der am Sonnabend begann, setzte sich nahtlos am Sonntag
fort. Für alle Teilnehmer, Betreuer und natürlich die vielen Helfer und
Zuschauer an der Strecke wurde es zu einer „Wasserschlacht“. Müllsäcke und
Folien waren somit für die Läufer bereits vor dem Start gefragt wie nie. Die Teilnehmer schienen vom Regen dann vor
dem Start gar nicht so sehr beeindruckt. Mit reichlich Adrenalin durch das
Startfieber war das schlechte Wetter Nebensache. Sachen abgeben, den jeweiligen Startblock
aufsuchen und die prickelnden Minuten und Sekunden bis zum Gänsehautstart von
rund 40.000 Läufern durch den Schauspieler Till Schweiger abwarten.
Viele Wochen gezielte Trainingsvorbereitung mit manchen
Herausforderungen und Entbehrungen lagen hinter den 8 Läufern aus meiner
Bertreuungsgruppe. Was es Wert war, sollten die nächsten 3 bis 5 Stunden
zeigen. Besonders für Marlies Röhle, die
ihren ersten Marathon absolvierte, war es eine harte Bewährungsprobe. Bereits
die Vorbereitung verlief mit einigen Schwierigkeiten. Aufgrund von
gesundheitlichen Problemen musste das Training etwas reduziert werden und die
Vorbereitung verlief dadurch nicht so optimal wie geplant und notwendig. Der
eiserne Wille, den Marathon in Angriff zu nehmen und als Finisher durch das
Brandenburger Tor zu laufen, gaben ihr die Kraft das Vorhaben erfolgreich
umzusetzen. Bis auf Kathrin Dobmeier, die wegen einer Erkältung nicht an den
Start ging, kamen alle meine Läufer gut
ins Ziel und zum Teil auch mit persönlichen Bestleistungen.
Dass es bei jedem Marathonlauf immer wieder zu neuen
Erfahrungen, auch schmerzhaften kommt, war natürlich auch an diesem Tag für manchen
so. Der unvergessliche Zieleinlauf lässt
aber alle Schmerzen und Probleme auf den letzten Metern vergessen.
Aus Trainersicht bin ich mit dem Abschneiden aller Läufer
sehr zufrieden. Ich möchte daher auch gar keinen besonders hervorheben, denn alle
haben ihr Bestes gegeben und waren im Bereich ihrer Möglichkeiten erfolgreich
im Ziel angekommen.